Sirenenprobe Notfunk-Event 2020


Ablaufplan von Martin OE1MVA (gekürzt)


Um 11:00 Uhr poppen auf diversen Informationsplattformen z.B. auf der KATWARN-App Meldungen über Instabilitäten im Europäischen Verbundnetz auf. Das Notfunkteam Wien vor-alarmiert das Wiener Notfunknetz und teilt mit, dass ein Notfunkeinsatz möglicherweise bevorsteht. Die Voralarmierung erfolgt über den Mailverteiler des Landesverbandes Wien und über das Relais Kahlenberg OE1XUU als unsere primäre Arbeitsfrequenz des taktischen Notfunknetzes in Wien.

Im Anschluss meldet das Notfunkteam Wien die Einsatzbereitschaft des Notfunknetzes an die für das Krisenmanagement in Wien zuständige Behörde im Rathaus. Ab der Voralarmierung sollten alle Amateurfunkstellen auf OE1XUU und auf der Notruffrequenz 145.500 kHz betriebsbereit sein und diese laufend abhören. Routineverkehr ist auf diesen beiden QRGs ab der Voralarmierung zu vermeiden.

Zwischen 12:00 Uhr und 12:45 Uhr findet wie gewohnt die österreichweite Sirenenprobe statt. Folgende Signale werden getestet: um 12:00 Uhr das Signal "Sirenenprobe", um 12:15 Uhr "Warnung", um 12:30 Uhr "Alarm" und um 12:45 Uhr "Entwarnung". Jeweils nach den einzelnen Signalen nehmen wir auf der Station OE1XKD in der Einsatzleitstelle des Krisenmanagements Wien eure Hörbarkeitsmeldungen 145.500 kHz und OE1XUU entgegen.

Wir brauchen dabei folgende Angaben:
- Euren genauen Standort, das heißt die Adresse
- Die Hörbarkeit der Sirenensignale nach dem Schulnotensystem, 1 für ausgezeichnet, 5 für nicht hörbar 
  und ob ihr die Signale indoor, mit offenem Fenster oder outdoor aufgenommen habt.

Um ca. 13:00 Uhr werden die Funkamateurinnen und Funkamateure in Wien über Mailverteiler, OE1XUU und auf 145.500 kHz darüber informiert, dass das Übungs-Szenario überregionaler Blackout eingetreten ist. Es handelt sich um eine  "besondere Lage", da eine Alarmierung der Bevölkerung nun nicht mehr über herkömmliche Kommunikationskanäle, sondern nur noch über die Zivilschutzsirenen und über die ORF-Radioprogramme erfolgen kann.

OE1XKD, die Einsatzleitstelle der Behörde nimmt über OE1XUU mit den Verantwortlichen des Notfunknetzes Wien
Kontakt auf und ersucht um Besetzung der Einsatzleitstelle mit OMs und YLs. Zusätzlich dazu tritt das Notfunkteam Wien zu einem eigenen Einsatzstab zusammen, der in den Räumlichkeiten des Landesverbandes Wien eingerichtet wird. Die Meldesammelstelle dieses Einsatzstabes ist gleichzeitig die Leitstation des Notfunknetzes Wien und wird unter dem
Rufzeichen OE1XA (Eisvogelgasse) ab ca. 13:15 Uhr das Notfunknetz Wien als geleitetes Netz in Betrieb nehmen. Alle Notfunkstellen melden sich bei der Leitstation einsatzbereit.

Innerhalb des Notfunknetzes wird die Verbindung zum übergeordneten bundesweiten ARENA-Netz über die Station OE1XRW, der Clubstation des ORF, simuliert. Weiters wird eine direkte Verbindung zum Notfunknetz in OE3 über die Amateurfunk-Landesleitstelle ALLS-OE3 in Vösendorf hergestellt.

Im Verlauf des Nachmittags werden verschiedene Einsatzszenarien geübt, wie die Anforderung und Besetzung von K-Vorsorgestandorten und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur mit OMs und YLs, die Aufnahme und Weiterleitung von Notrufen, auch über lizenzfreie Funknetze, die Einholung von Lageinformationen und vieles mehr. Jeweils zur vollen Stunde wird von der Leitstation eine Lagemeldung übermittelt und eine Statusabfrage an alle Stationen durchgeführt.

Es nicht unwahrscheinlich, dass OE1XUU im Verlauf der Übung - natürlich nur simuliert - ausfällt. Dann muss das
Notfunknetz auf die Sekundärfrequenz OE3XQA - das Relais Exelberg - wechseln.

Um ca. 19:00 Uhr ist das Stromnetz wieder hochgefahren und die Behörde ersucht uns, die Alarmstufe auf die Stufe "Voralarmierung" zurückzunehmen. Der Einsatzstab des Notfunknetzes wird aufgelöst, das Netz bleibt aber in Betrieb. Während der Nachtstunden führt die Meldesammelstelle des Notfunknetzes um 21:00 Uhr, 00:00 Uhr und 06:00
Uhr Statusabfragen bei den Funkstellen des Notfunknetzes durch.

Am Sonntag, 4. September um ca. 8:00 Uhr teilt die Einsatzleitstelle der Behörde mit, dass sich die Stromversorgung zur Gänze stabilisiert hat und ersucht um Rücknahme der Voralarmierungsstufe auf Regelbetrieb. Die Meldesammelstelle des Notfunknetzes informiert die Notfunkstellen, diese melden sich bei der Meldesammelstelle ab und das Netz wird geschlossen.

Bitte generell um Beachtung folgender Punkte
 a) Funknetzbetrieb: Die Funkstellen melden sich bei der Leitstelle an und bleiben QRV. Wenn die Funkstelle über längere Zeit nicht besetzt ist oder geschlossen wird, meldet ihr euch bitte bei der Leitstelle ab.
 b) Betriebstechnik: Rufzeichen nach dem internationalen Buchstabieralphabet buchstabieren. Beim Durchgang das Rufzeichen und das Codewort "Übung" nennen. Kein MAYDAY verwenden!
 c) Aufzeichnung: Die Notfunk-Übung ist behördlich angemeldet. Jeder empfangene und gesendete Funkspruch ist entsprechend den gesetzlichen Vorgaben vollständig aufzuzeichnen.


Es gibt ein Teilnahmediplom für alle Stationen, die die volle Zeit der Übung durchgehalten haben.